Heute konnten wir alle den Sonnenaufgang sehen. Um 6 Uhr trafen wir uns auf der Lodgeterrasse zu einer kleinen Stärkung für den Game-Drive im Hluhluwe Umfolozi Nationalpark. Auf neun Jeeps starteten wir in rasanter Fahrt in den Urwald des Wildreservats. Der noch kühle Fahrtwind weckte uns endgültig auf, so dass wir gespannt unsere Blicke über das dichte Grün schweifen ließen. Die Big Five aber nutzten die undurchdringliche Wildnis, um sich zu verbergen. Ein erster Erfolg auf unserer Pirsch wartete an der ersten Wasserstelle: Fünf Hippos ließen sich dicht gedrängt in dem Tümpel treiben. Ein verletzter Flusspferdbulle, der den letzten Kampf um die Weibchen verloren hatte, stand allein am Ufer. Je nach Route konnten wir unterschiedliche Tiere erspähen. Es waren nicht die ganz Großen, die uns nahe kamen, aber dennoch war es eindrucksvoll, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung wahr zu nehmen. Zumindest aus der Ferne entdeckten wir auf dem Hügel grasende Büffel und in einem Tal zwei Elefanten. Dafür kreuzten die Zebras in kleinen Herden unseren Weg auf den abenteuerlichen Wegen. Die Affen im Baum schenkten den Besuchern in ihren merkwürdigen Blechkistenkäfigen kaum Beachtung. Sie schauten so aufgeregt in eine Richtung, dass der Driver im Gebüsch einen lauernden Leoparden vermutete. Da dieser aber Gott sei Dank die Monkies im Visier hatte, blieb er für uns unsichtbar. Immer wieder tauchten aus dem Unterholz Impalas auf, die uns kurz ihr Interesse schenkten und sich dann grazil abwandten. Vögel in prachtvollem Federkleid flatterten auf. Besonders begeisterten uns aber die Giraffen, die in ihrer stolzen Größe über die Steppe galoppierten und sich in einer kleinen Gruppe auch für unsere Fotojagd in majestätische Positur stellten. Die Big Five waren es nicht, aber eine Fülle von Eindrücken in grandioser Umgebung. Und auf dem Rückweg begleitete uns eine Schar von Warzenschweinen. Die beiden Keiler gaben zum Abschied noch eine Kampfvorstellung, bevor wir die große Wildarena glücklich wieder verließen.
Die hungrigen Jäger stärkten sich beim Frühstück in der Lodge, besuchten noch einmal die Krokodile und stimmten für die Chefin der Anlage ein Ständchen an. 250 Kilometer lagen nun vor uns, quer durch Zulu Natal, das einmal mehr die Vielfalt seiner Landschaften zeigte. Wir ließen die Krals hinter uns und je näher wir dem Meer kamen, umso deutlicher wurde, dass Südafrika von der Küste her besiedelt worden ist. Die europäischen Einflüsse haben vor allem die Architektur geprägt. Die luxuriösesten architektonischen Spielarten erwarteten uns schließlich in Ballito Beach, einem Badeort am Indischen Ozean. Bouganvilleabüsche mit tausenden pinker, weißer und orangefarbenen Blüten, meterhohe Oleander: inmitten reicher Flora eröffnen sich faszinierende Ausblicke auf das wild tosende Meer.
Die Domspatzen stürzten sich mutig in die hohen Wellen, kämpften kräftig und ausdauernd mit den sich türmenden Wogen. Erschöpft durften sie sich noch eine Pause am Strand gönnen, bevor wir das heutige Reiseziel anfuhren: das Kloster Mariannhill bei Durban. Der Trappist Franz Pfanner hat es 1882 gegründet und es war mit 67 Patres und Chorreligiosen sowie 199 Brüdern bald das größte Trappistenkloster der Welt, dem er bis 1894 vorstand. Die erfolgreiche Missionsarbeit Mariannhills ließ sich auf Dauer mit dem beschaulichen und zurückgezogenen Ideal der Trappisten nicht vereinbaren. Papst Pius X. trennte daher das Kloster Mariannhill vom den Ordensverband der Trappisten und gab den Weg frei zur Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill. Zu Mariannhill gehörte früher auch die Missionsstation Maria Ratschitz, die heute als Konvent von den Mallersdorfer Schwestern geführt wird. Die Verbindungen zum Bistums Regensburg reichen aber noch weiter. Hier sind heute die beiden emeritieren Bischöfe Dr. Friedrich Lobinger, der früher der Diözse Aliwal North vorstand, und Dr. Oswald Hirmer (Umtata) zuhause. Aus Burglengenfeld kommt Pater Dr. Georg Lautenschlager. Der 78-jährige Priester ist Mariannhiller Missionar und Postulator für den Seligsprechungsprozess von Abt Pfanner. In der riesigen Klosteranlage durften wir unsere Zimmer beziehen - mit Blick auf das nächtlich erleuchtete Durban.
Mittwoch, 2. April 2008
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5 Kommentare:
wir lesen gespannt jeden Tag die anschaulichen Berichte und bestaunen die eindrucksvollen Fotos .
Ein herzliches Dankeschön für diese tolle Möglichkeit die Reise auf diesen Weg zu begleiten sendet
Fam Nickel
ganz besonders liebe Grüße an Fabrice :) von uns und auch aus Lohr
Soeren sendet Grüße an Fabrice 75% und 10 Energietanks
Hallo nach Südafrika,
die Erlebnisse seien Euch von Herzen gegönnt - aber da könnte man fast etwas neidisch werden ;-))) Hoffentlich gibt es eine CD mit den ganzen Foto's von MiVo - würde uns schon sehr gefallen.
Herzliche Grüße an die ganze Truppe und ein ganz Besonderer an Jochen
Fam. Anders
Hallo Fam. Franzen,
vielen Dank für den Link
www.br-online.de/bayern4klassik/allegro/klassik-news-dompsatzen-suedafrika-ID1207031078302.xml
Schön, dass Sie die Info weitergegeben haben.
Schöne Grüße
Berthold Anders
Hallo liebe Südafrika Delegation, wir folgen Euch täglich und finden jeden Tag super spannend. Lieber Ludi, bleib nicht zu lange in der Sonne und bei den Krokodilen. Liebe Grüße von BMW
Liebe Reisegruppe, lieber Florian,
die Berichterstattung und die Bilder von Euren Abenteuern sind wie immer sehr beeindruckend!
Gott sei Dank seid Ihr bei Eurer Safari nicht auf hungrige Tiere getroffen! Es macht uns immer noch großen Spaß Eure Reise im Blog mitzuerleben.
Viele Grüße aus Hauzenberg
Sigrid,Werner und Marianne Schanzer
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